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February 2003, Week 2

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Fri, 14 Feb 2003 11:18:17 -0500
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text/plain (229 lines)
Sorry Ladies and Gentlemen,

but this article is in German.
It is an artice/interview with a former vice-president of the cia Graham E.
Fuller.

However if you like, I'd translate it on Monday into English/American.
My wife and kids are waiting for the weekend (ice-skating) and therefore I
don't have time today.

The weekend starts here and now.
Have a nice weekend everyone.

http://www.welt.de/data/2003/02/14/41788.html

Not EUROPE but AMERICA is the "old" world.

Nicht Europa – Amerika ist die „alte“ Welt
Rumsfelds Attacke verfehlt ihr Ziel.
Innerhalb der EU stehen Franzosen und Deutsche für ein neues Modell
internationaler Zusammenarbeit von Graham E. Fuller

Washington -  In beißendem Ton sprach Donald Rumsfeld kürzlich vom „alten
Europa“.
Ferner behauptete er in seiner aus Frustration geborenen Stellungnahme, es
sei allein jenes „alte Europa“,
das sich den US-Kriegsplänen gegen den Irak ernstlich widersetze.

Der amerikanische Verteidigungsminister hatte natürlich die Verbündeten
Deutschland und Frankreich im Sinn.
Offensichtlich traf der Pfeil ins Ziel, da er in beiden Ländern starke
Reaktionen hervorrief.
Gleich, was man von der deutsch-französischen Vorsicht im Umgang mit dem
Irak im Gegensatz zum amerikanischen
Kriegsdrängen halten mag, die eigentliche Frage lautet: Hatte Rumsfeld
Recht?


Überzeugender als Rumsfelds Diktum ist die Sichtweise, dass Deutschland und
Frankreich das „neue Europa“
oder sogar die „künftige Welt“ verkörpern. Denken wir darüber nach.
Diese beiden Länder haben fünf Jahrhunderte der militärischen
Auseinandersetzungen hinter sich gelassen,
einschließlich zweier verheerender Weltkriege. Sie bilden das Kernstück
einer neuen Union mit einer
gemeinsamen Währung und streben auf breiter Basis eine gemeinsame
Außenpolitik an.
Für ehedem rivalisierende Nationalstaaten mit recht verschiedenen Kulturen
ist dies ein revolutionärer
Schritt.


Damit nicht genug. Die Europäische Union ist ein bemerkenswertes
Experiment.
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass Staaten große Teile ihrer
Souveränität freiwillig aufgeben,
um sich an einem neuen zivilisatorischen Projekt zu beteiligen.
Türken, Bulgaren und Letten betteln geradezu darum, erhebliche
Beitrittsleistungen zu erbringen,
um mit von der Partie zu sein. Die herrschenden Prämissen der Union
besagen, dass Staaten wirklich
demokratisch sein müssen, dass sie für Menschenrechte und bürgerliche
Freiheiten eintreten und
dass ein Krieg zwischen den Mitgliedern undenkbar sein sollte. Die EU sieht
sich als Gemeinschaft,
der immer mehr Staaten beitreten und die sich dadurch geographisch immer
mehr vergrößert –
allerdings erst nachdem die Aufnahmekandidaten recht strenge Kriterien
erfüllt haben.
Sie strebt danach, eine neue Kraft auf dem Globus zu werden.
Es ist das erste Mal, dass die Menschheit die Entstehung eines „Imperiums“
verfolgt, das auf Konsens
und einem gemeinsamen Willen basiert statt auf Macht und Eroberung.


Tatsächlich ist es Amerika, das für die „alte Welt“ steht. Dies ist eine
sachliche Feststellung,
kein abwertendes Urteil.
Heute sehen sich die Vereinigten Staaten als gutartiger Weltpolizist, der
jeden Versuch potenzieller Rivalen
oder regionaler Mächte, einen Schatten auf die amerikanische Überlegenheit
zu werfen, unterbinden wird.
Diese Pax Americana mag sowohl positive als auch negative Merkmale haben,
da sie jedoch eher auf der
Monopolisierung von Macht als auf Übereinkunft beruht, kann sie schwerlich
als „neue Welt“ beschrieben werden.
Wo Macht herrscht an Stelle von internationalem Recht, hat man es mit
einer „alten Ordnung“ zu tun,
wie sie seit Jahrhunderten existiert.


Die Erde ist ein gefährlicher Planet. Die Saddam Husseins und Kim Jong Ils
werden nie vollständig
verschwinden. Ohne Frage wird auch in Zukunft gelegentlich Macht vonnöten
sein, um manchen dieser
Gefahren zu begegnen. Aber in Zukunft wird es eher so sein, dass diese
Funktion allmählich von einer
sich Schritt für Schritt herausbildenden internationalen Gemeinschaft des
Konsenses übernommen wird.
Niemand kann bestreiten, dass die Macht der USA vorteilhaft eingesetzt
werden kann, um bestimmte Krisen
zu bewältigen. Aber wenn andere Staaten, sogar befreundete, das Gefühl
haben, dass sie kaum Gehör finden
und keinen Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie der selbst
ernannte Sheriff in der Stadt
auftritt, werden wir von den alten Prinzipien der Machtpolitik regiert.

Es geht hier nicht um irgendeinen Entwurf eines utopischen Ideals. Es ist
eine Tatsache, dass sich die
Welt ebenso langsam wie mühevoll in Richtung Konsensgemeinschaften bewegt,
die aus freiem Willen geschaffen
werden. Bestes Beispiel sind die Vereinten Nationen. Gewiss, die unruhige
und nörglerische UNO kann einem
lächerlich, sogar entmutigend vorkommen. Doch das gilt manchmal auch für
den amerikanischen Kongress.
Beide sind nicht die schnellsten Mechanismen der Welt, wenn es darum geht,
Ergebnisse zu erzielen.
Wir sollten nicht vergessen, wie weit wir in weniger als einem Jahrhundert
gekommen sind.
Wer hätte vor wenigen Dekaden gedacht, dass eine internationale
Organisation heute auf den
unterschiedlichsten Gebieten echten Einfluss auszuüben beginnt?


Amerikas Aufgabe besteht darin, im Einklang mit diesem evolutionären
Prozess zu agieren und nicht gegen ihn.
Das heißt nicht, dass wir keinen Krieg gegen den Irak führen sollten,
sondern dass wir versuchen sollten,
auf die Kräfte der Zukunft hinzuarbeiten, und nicht am Recht des Stärkeren
festhalten.
Sicher verfolgen auch Deutschland und Frankreich ihre Interessen und
Programme, die von Washingtoner
Politikern oft genug mit vernichtendem Spott als kleinlich und unbedeutend
abgetan werden.
Doch lassen sich die Vereinigten Staaten nicht ihrerseits von engstirnigen
Interessen leiten?
Blüht Washingtons Macht nicht im Wesentlichen deshalb, weil andere Länder
unfähig sind, sich derart üppige
Rüstungsbudgets zu leisten? Nichts von alledem ist von Übel, doch es stehen
eng begrenzte amerikanische
Interessen dahinter, ebenso wie bei anderen Staaten.


In welche Richtung bewegt sich die Welt: Wird die Machtpolitik fortgeführt,
oder entstehen
Konsensgemeinschaften? Eine Streitmacht der EU wird sich nur langsam
entwickeln, doch Deutsche und Franzosen
haben nun einen schicksalhaften Punkt überschritten.
Jenseits dieser Grenze kann die alte Allianz nicht länger Bestand haben.
Unabhängig von allen Kränkungen steht fest: Der vorherige Zustand wird sich
nicht wieder einstellen.
Fallen Deutschland und Frankreich ins „alte Europa“ zurück? Ich bin der
Meinung: Nein.


Der Autor war Vizedirektor der CIA.
A. d. Engl. von Daniel Eckert
© Global Viewpoint





On Fri, 14 Feb 2003 09:37:35 -0600, Denys Beauchemin <[log in to unmask]>
wrote:

>Gerhardt has said that Germany would never accept a UN resolution
>"legitimising a war" against Iraq.
>
>I have learned over the years, that you can get any polling result you want
>with the appropriate questions.  So, if you ask people something like:  "US
>president George Bush wants to go to war with Iraq immediately, without
>waiting for the inspectors to do their work.  Do you agree with this action
>or would you rather let the inspectors do their work and then decide what
to
>do?"
>
>Since most people's recollection about world affairs is about 2-3 months,
>they will promptly forget Saddam's use of WMD against his own people and
>Iran.  His invasion and subsequent looting and pillaging of Kuwait, his
>torching 500+ oil wells, his dumping of countless hundreds of thousands of
>liters of oil into the Persian Gulf, his 12 year defiance of the UN
>resolution and the events of 1998.  They will just remember that the
>inspectors have just arrived and were running around.  They will not even
>know what the 17th resolution, 1441, says about disclosure.  They will just
>think the inspectors have not discovered anything so far.
>
>No sane people want war if there are other possibilities, and since Bush is
>viewed as a cowboy and a warmonger in Europe (Schroeder's minister even
>compared him to Hitler, how reprehensible), they will put the blame on Bush
>and say: "Give peace a chance!"  I am actually surprised that up to 10-15%
>agree that it is time to go in forcibly.
>
>I recently listened to a discussion of poll results on TV.  The talking
>head, a well-known pollster here in the US, was commenting on the 75%
>support in the US for war on Iraq.  He said that over the years, when such
>situations arise, the polls invariable show that 11% would never bomb or
>attack under any circumstances; 33% would attack and bomb at the slightest
>provocation or justification.  This leaves 56%, "the thinkers," to make up
>their minds, depending on the circumstances.  In the current crisis, that
>would mean 42% of the population or 75% of "the thinkers" support
aggressive
>action.  It also means that 14% of the population or 25% of "the thinkers"
>do not support it or have not yet made up their minds.
>
>Just so you know, I am definitely not part of the 33% that is ready to
>attack at any time.  I was against the invasion of Haiti, I was against and
>appalled at the bombing of the Sudan, the actions in Bosnia and the bombing
>in Kosovo.  I never did figure out what was so dangerous about Slobodan
>Milosevich that the European populations wanted to effect regime change
>there.  He posed no threats to any one, and even after years of running
>around all over the place there since his forcible removal, there has been
>no evidence found of the mass graves and huge massacres he is accused of
>having perpetrated.
>
>As for the NATO questions you ask, read this one:
>http://www.sacbee.com/content/opinion/national/will/story/6098414p-
7054337c.
>html
>
>
>Denys
>
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